Christen, G.; Mäder, Urs; Uebelhard, D.; De Bruin, E.D. (2007). Effekte einer richtlinienorientierten Behandlung bei Rückenbeschwerden und Wege der Richtlinienimplementierung physioscience, 3(4), pp. 151-160. Georg Thieme Verlag 10.1055/s-2007-963656
Full text not available from this repository. (Request a copy)Hintergrund: Die Entwicklung und Implementierung Evidenz-basierter Richtlinien scheinen zwei der vielversprechendsten und wirkungsvollsten Instrumente zur Verbesserung der Qualität medizinischer Versorgung zu sein. Um erkannte Schranken und Diskrepanzen zwischen derzeitiger Praxis und den Empfehlungen der Richtlinien zu belegen, wurden neue vielfältige Strategien entwickelt. Ziel: Der systematische Review verglich die Wirksamkeit richtlinienorientierter mit der von nicht richtlinienorientierten Behandlungen bei Kreuzschmerzen und untersuchte, welche Implementierungsstrategien für klinische Praktiker benutzt wurden, um die Akzeptanz und Anwendung erfolgreicher Richtlinien in der klinischen Praxis sicherzustellen. Methode: In mehreren Datenbanken erfolgte eine computergestützte sensitive Suche nach entsprechenden Studien. Einbezogen wurden randomisierte klinische Studien, die sich mit der klinischen Behandlung von LBP beschäftigten. Ergebnisse: Es ergab sich eingeschränkte Evidenz, dass die richtlinienorientierte Behandlung sowohl mit einem „persönlichen, aktiven” als auch einem „frühen, vielfältigen Implementierungsprogramm” einen größeren Effekt bei Schmerz (VAS) und funktioneller Behinderung durch LBP hat. Die Effektgrößen für den Behandlungserfolg bei Schmerz reichten von d = 0,14 bis d = 0,36, für die anhand von Fragebogen ermittelte funktionelle Behinderung von d = 0,5 bis d = 0,58. Die Resultate zeigten bestenfalls eine mäßig bessere Wirkung bei richtlinienorientierter im Vergleich zu nicht richtlinienorientierter Behandlung. Keine Evidenz fand sich dafür, dass ein vielfältiges durch Fortbildung und Feedback unterstütztes Implementierungsprogramm den Einsatz von Röntgendiagnostik und Spezialverfahren verringert. Für die These, ein vielfältiges Implementierungsprogramm verändere die Überweisungen zur Physiotherapie, war die Evidenz widersprüchlich. Schlussfolgerung: Weitere Forschung sollte sich mit den Ursachen dieser beunruhigenden Ergebnisse beschäftigen und vor allem die Kosteneffektivität mit einbeziehen, im Wesentlichen die gleichen Maße für den Behandlungsausgang verwenden sowie auf das Schweizer Gesundheitssystem zugeschnitten sein.
Item Type: |
Journal Article (Original Article) |
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Division/Institute: |
Swiss Federal Institute of Sports Magglingen SFISM > EHSM - Leistungssport |
Name: |
Christen, G.; Mäder, Urs; Uebelhard, D. and De Bruin, E.D. |
ISSN: |
1860-3092 (Print) 1860-3351 (Online) |
Publisher: |
Georg Thieme Verlag |
Language: |
German |
Submitter: |
Service Account |
Date Deposited: |
04 Feb 2021 12:51 |
Last Modified: |
04 Feb 2021 12:51 |
Publisher DOI: |
10.1055/s-2007-963656 |
Uncontrolled Keywords: |
Richtlinien Physiotherapie LBP Review Rehabilitation |
URI: |
https://arbor.bfh.ch/id/eprint/10470 |