Unfreezing history. A study to find historical, technological and conservational possibilities for the earliest example of a Neolithic bow case ever to be found

Zwischen 2003 und 2005 wurde an einem schmelzenden Eisfeld in den westlichen Berner Alpen ein Objekt aus zugeschnittenen und vernähten Birkenkorkbahnen entdeckt. Es stellte sich heraus, dass es sich hier um das erste und bislang einzige Bogenfutteral aus dem Neolithikum (um 2800 v. Chr.) handelt. Die einzigartige Schutzhülle für einen Bogen revolutioniert die Kenntnis der neolithischen Jagdtechnik im alpinen Bereich und erlaubt einen einmaligen Einblick in die prähistorische europäische Kultur. Jedoch birgt das Objekt einige Herausforderungen, da es weder mit entsprechenden neolithischen Funden vergleichbar ist, noch ausreichend Wissen dazu existiert, wie dieses einmalige Artefakt langfristig erhalten werden kann. Übergeordnetes Ziel ist, sowohl die Bedeutung und Funktion als auch die Möglichkeiten der langfristigen Erhaltung des Birkenkorkobjektes zu untersuchen. Genauer gesagt werden wir (i) das Objekt, jüngeren Bogenfutteralen und Objekten gleicher Machart aber anderer Funktion mittels eingehender Recherche in europäischen, russischen und mongolischen Sammlungen, gegenüberstellen, (ii) anhand eines hochauflösenden 3-D Models, dass mithilfe moderner Scantechniken erstellt wird, detailliert untersuchen, wie das Futteral hergestellt wurde, (iii) den Abbaugrad der Birkenkorkzellen mittels verschiedener bildgebender mikroskopischer Verfahren untersuchen, und diesen, mit dem Erhaltungszustand neolithischer Birkenkorkproben, aus anderen Erhaltungskontexten, vergleichen und zuletzt (iv) mögliche Schäden bei der Trocknung von gefrorenen Birkenkorkobjekten analysieren, sowie Möglichkeiten der Trocknung und der Konsolidierung erarbeiten. Unser Projekt wird unser Verständnis der neolithischen alpinen Kultur erweitern und erstmals einen Leitfaden zur Konservierung von neolithischen Birkenkorkobjekten liefern, welche auf das Wissen über die ablaufenden Abbauprozesse beruht. Das ist nicht nur für das einzigartige Futteral relevant sondern für ein breites Spektrum an organischen Objekten, welche, aufgrund der Klimaerwärmung, aus schmelzenden Eisfeldern zutage treten.

Id175
Grant Value351100
Commencement Date / Completion Date1 April 2016 - 30 September 2020
Contributors Giovanna di Pietro (Principle Investigator)
Johanna Klügl
URIhttps://p3.snf.ch/Project-159662
Publications Klügl, Johanna; Hafner, Albert; Di Pietro, Giovanna (2019). On the rolling and plasticization of birch bark In: 14th ICOM-CC Wet Organic Archaeological Materials (WOAM) Working Group Conference (pp. 113-121). ICOM-CC

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