Aufbau einer Koordinationsstelle für die Schweizer Aquakultur, Überblick zum aktuellen Stand der Schweizer Aquakulturbranche und Konzept zur schrittweisen und bedarfsorientierten Entwicklung einer langfristig selbsttragenden Koordinationsstelle

Janssens, Thomas; Regazzoni, Luca; Tschudi, Fridolin (2020). Aufbau einer Koordinationsstelle für die Schweizer Aquakultur, Überblick zum aktuellen Stand der Schweizer Aquakulturbranche und Konzept zur schrittweisen und bedarfsorientierten Entwicklung einer langfristig selbsttragenden Koordinationsstelle Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV).

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Die Schweizer Aquakultur ist ein sehr kleiner Sektor, welcher in den letzten Jahren stark gewachsen ist und aufgrund neuartiger Produktionsformen eine Diversifizierung erfährt. Diese Entwicklungsphase birgt Unsicherheiten und Herausforderungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, sowohl für die Produzenten wie auch für die Behörden. Um die Entwicklung der Schweizer Aquakultur professionell in allen Bereichen zu unterstützen beabsichtigt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen den Aufbau einer Koordinationsstelle. Abklärungen zeigten, dass es zwar ein grosses Interesse an einer Koordinationsstelle gibt, die Vorstellungen bezüglich deren Aufgaben, Finanzierung und Organisation aber unterschiedlich sind. Ziel dieser Studie ist es, eine Entscheidungsgrundlage für den inhaltlichen, organisatorischen und personellen Aufbau der Koordinationsstelle zu schaffen und die dafür nötigen Schritte zu definieren. Dazu wurde mittels einer Recherche die heutige Situation der Aquakulturbranche erfasst. Die gesammelte Information wurde dann genutzt, um mit verschiedenen Methoden die Herausforderungen der Entwicklung der Branche zu bewerten und die Aufgaben einer Koordinationsstelle zu identifizieren und priorisieren. Eine Szenarioanalyse über mögliche langfristige Entwicklungen und ein Vorschlag für die nächsten Schritte inklusive der Finanzierung einer schrittweisen Umsetzung schliessen die Studie ab. Die Recherche ergab, dass eine Mehrheit der befragten Stakeholder den Zustand der Schweizer Aquakulturbranche als unbefriedigend bezeichnet. Es gibt viele individuelle Akteure mit eigenen Zielen, eine hohe Abhängigkeit von Produktionsfaktoren, Synergien werden schwach genutzt, branchenrelevante Informationen sind nicht zugänglich, Produktion, Verarbeitung und Verkauf sind stark isoliert und es herrschen Wissenslücken in Planung und Betrieb der Anlagen. Zusammen mit dem hohen Preisniveau der Schweiz resultiert dies in hohen Produktionskosten. Zusätzlich führt ein fehlender Zollschutz zu vergleichsweise tiefen Margen von inländischen Aquakulturprodukten gegenüber Importware. Aus Sicht des Handels muss deshalb eine Verbesserung des Status quo der Schweizer Aquakultur über eine höhere Professionalisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette und einer daraus resultierenden Produktionskostensenkung erfolgen. Eine weitere Lösung wäre eine Erhöhung der Zahlungsbereitschaft durch eine Imageförderung und eine bessere Vermarktung von «Swissness». Es wird vorgeschlagen, dass die Aufgaben einer Koordinationsstelle anfänglich einem möglichst breiten Nutzerkreis dienen sollen. Die Erstellung eines Informationsportals und die Koordinierung von Synergien sollen der Branche einen Mehrwert bieten. Die Sichtbarkeit der Schweizer Aquakultur soll erhöht werden und der Branche soll unter Einhaltung von Standards in Tierschutz, Umweltschutz und Produktqualität zu einem geordneten Wachstum verholfen werden. Der Austausch mit thematisch verwandten Bereichen soll verstärkt werden. Über eine politische Repräsentation herrscht Uneinigkeit. Der Aufbau der Koordinationsstelle kann über zwei Jahre und in Absprache mit bestehenden Organisationen erfolgen. Die Rolle sollte darin bestehen, zu koordinieren und zu unterstützen und nicht darin, bereits bestehende Aktivitäten zu übernehmen oder zu ersetzen. Die Koordinationsstelle soll nur selbst handeln, wo nötig. Anfänglich soll die Finanzierung über den Bund erfolgen und graduell durch Mitgliederbeiträge und Beratungsmandate ersetzt werden. Die Bundesbeiträge sollen sich langfristig auf den Betrieb des Webportales und die Erstellung eines Jährlichen Branchenberichts zur Aquakultur und deren Entwicklung beschränken.

Item Type:

Report (Report)

Division/Institute:

School of Agricultural, Forest and Food Sciences HAFL
School of Agricultural, Forest and Food Sciences HAFL > Agriculture
School of Agricultural, Forest and Food Sciences HAFL > Agriculture > Livestock and Horses

Name:

Janssens, Thomas;
Regazzoni, Luca and
Tschudi, Fridolin

Subjects:

S Agriculture > SH Aquaculture. Fisheries. Angling

Publisher:

Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV).

Language:

German

Submitter:

Thomas Janssens

Date Deposited:

11 Aug 2021 12:38

Last Modified:

01 Nov 2023 09:09

Additional Information:

Die Erlaubnis, diese Datei im ARBOR-Repository zu veröffentlichen, wurde eingeholt

Uncontrolled Keywords:

Koordination, Entwicklungsstand, Aquakultur, Fischzucht, Strategie, Wertschöpfungskette

ARBOR DOI:

10.24451/arbor.15277

URI:

https://arbor.bfh.ch/id/eprint/15277

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