Was sind Barrieren der Ernährungstherapie bei mangelernährten, hospitalisierten Patienten der Inneren Medizin?

Tribolet, Pascal; Fehr, Rebecca; Bächli, Valerie; Geiser, Martina; Toplak, Hermann; Stanga, Zeno; Schütz, Philipp (2017). Was sind Barrieren der Ernährungstherapie bei mangelernährten, hospitalisierten Patienten der Inneren Medizin? Aktuelle Ernährungsmedizin, 42(03), pp. 167-179. Georg Thieme Verlag 10.1055/s-0043-109233

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Zusammenfassung Hintergrund Die Mangelernährung ist im Spitalalltag ein zentrales Problem und korreliert mit Komplikationen, längeren Spitalaufenthalten und schlechteren Outcomes. Zur Reduktion dieser negativen Aspekte ist ein Ernährungsmanagement bei Risikopatienten sinnvoll, doch die Effizienz dieser Maßnahme ist variabel und es existieren verschiedene Barrieren zur optimalen Umsetzung von Ernährungsinterventionen im Alltag. Das Ziel dieser Studie ist es, die Umsetzbarkeit eines neu etablierten Ernährungsalgorithmus im klinischen Spitalalltag zu überprüfen und potenzielle Barrieren einer Ernährungstherapie aufzuzeigen. Methode Dies ist eine Beobachtungssubstudie des EFFORT-Trials, eine schweizweite, multizentrische, randomisierte, kontrollierte Interventionsstudie, welche den Effekt der Ernährungstherapie auf den Krankheitsverlauf von mangelernährten, hospitalisierten, medizinischen Patienten untersucht. Die untersuchte Population wurde anhand eines klar definierten Ernährungsalgorithmus behandelt, mit dem Ziel, eine bedarfsdeckende Energie- und Proteinzufuhr zu gewährleisten. Anhand von Essprotokollen wurde die Energie- und Proteinzielerreichung berechnet. Um die Assoziation zwischen dem Nichterreichen der Energie- und Proteinziele und vordefinierten Prädiktoren aufzuzeigen, wurde eine multivariate, logistische Regression durchgeführt. Ergebnisse 581 Patienten wurden in die Analyse eingeschlossen. Die Ernährungsziele wurden insgesamt gut erreicht: 83,3 % aller eingeschlossenen Patienten erreichten an mindestens 1 der ersten 5 Spitaltage die Energieziele und 78,7 % die Proteinziele. In der multivariaten Regressionsanalyse war die Zielerreichung in Abhängigkeit von Alter, Geschlecht, Hauptdiagnose und Komorbiditäten nicht unterschiedlich. Lediglich die positive Antwort auf den Appetitverlust hat sich bei der Energiezielerreichung als protektiver Faktor gezeigt (Odds Ratio [OR] Appetitverlust: 0,53; 95 %-KI: 0,3 – 0,94; p = 0,03). Bei den Proteinzielen war der höhere BMI ein Risikofaktor für das Nichterreichen der Ziele (OR pro BMI-Einheit [kg/m2]: 1,05; 95 %-KI: 1,01 – 1,09; p = 0,02). Schlussfolgerungen Der vorgeschlagene Ernährungsalgorithmus ist in der Praxis gut anwendbar und eine Großzahl von hospitalisierten Patienten der medizinischen Abteilung konnten die Ernährungsziele mit rein oralen Maßnahmen (Spitalküche und orale Supplemente), ohne Notwendigkeit einer Eskalation auf enterale oder parenterale Ernährung erreichen. Bei Risikopatienten sollte ein individuelles Assessment stattfinden, um zu klären, wie die Ernährungsziele erreicht werden können.

Item Type:

Journal Article (Original Article)

Division/Institute:

School of Health Professions

Name:

Tribolet, Pascal;
Fehr, Rebecca;
Bächli, Valerie;
Geiser, Martina;
Toplak, Hermann;
Stanga, Zeno and
Schütz, Philipp

ISSN:

0341-0501

Publisher:

Georg Thieme Verlag

Language:

German

Submitter:

Pascal Tribolet

Date Deposited:

20 Jul 2020 15:18

Last Modified:

20 Jul 2020 15:18

Publisher DOI:

10.1055/s-0043-109233

URI:

https://arbor.bfh.ch/id/eprint/11788

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