In Spannungsfeldern von Verpflichtungen: Recht, Klientel, Profession, Ökonomie
Version
Published
Date Issued
2022-09-02
Author(s)
Type
Conference Paper
Language
German
Abstract
In der Umsetzung des Kindes- und Erwachsenenschutzrechts verfügen Behördenmitglieder und Beistandspersonen über erhebliche Handlungsspielräume. Sie brauchen dieses Ermessen, um im Einzelfall sachgerecht entscheiden zu können. Zugleich ist mit den Gestaltungsspielräumen auch eine besondere Verantwortung verbunden.
In ihrem Handeln können sich Fachpersonen an unterschiedlichen Referenzpunkten ausrichten und sich gegenüber verschiedenen Instanzen verpflichtet fühlen: Namentlich am Staat und den rechtlichen Vorgaben, an der Klientel und deren Bedürfnissen, sowie an den Werten und Normen der eigenen Profession. Einen weiteren Einflussfaktor bildet die ökonomische Dimension: Nicht nur private Akteure im Wettbewerb, sondern auch öffentliche Stellen sehen sich finanz- und leistungsbezogenen Verpflichtungen sowie einem Gebot der Effizienzorientierung ausgesetzt.
Aus den diversen Verpflichtungen resultieren für die Fachpersonen Spannungsfelder und Dilemmata. Um damit umzugehen und bestehende Lücken zwischen Erwartungen und Ergebnissen zu verringern, werden verschiedene Bewältigungsstrategien gewählt. So können Fachpersonen beispielsweise zugunsten der Klientel Regeln biegen oder aber die Vorgaben rigide befolgen; sie können bestimmte Klienten priorisieren, oder sie können ihre Leistungen unter Abstrichen bei der Qualität standardisieren.
Eine Bewusstmachung der gewählten bzw. intendierten Coping-Strategien sensibilisiert für die bestehenden Verpflichtungselemente und öffnet den Blick für alternative Handlungsmöglichkeiten. Für den Umgang mit Dilemmata bietet sich auch das Tetralemma an: Mit diesem Schema lassen sich die Spannungsfelder als (vier) Positionen aufzeigen und in einem spezifischen Prozess neue Einsichten und Lösungen finden.
Dieser Beitrag dient somit einer Reflexion der Spannungsfelder in der Praxis des Kindes- und Erwachsenenschutzes und der möglichen Formen ihrer Bewältigung.
In ihrem Handeln können sich Fachpersonen an unterschiedlichen Referenzpunkten ausrichten und sich gegenüber verschiedenen Instanzen verpflichtet fühlen: Namentlich am Staat und den rechtlichen Vorgaben, an der Klientel und deren Bedürfnissen, sowie an den Werten und Normen der eigenen Profession. Einen weiteren Einflussfaktor bildet die ökonomische Dimension: Nicht nur private Akteure im Wettbewerb, sondern auch öffentliche Stellen sehen sich finanz- und leistungsbezogenen Verpflichtungen sowie einem Gebot der Effizienzorientierung ausgesetzt.
Aus den diversen Verpflichtungen resultieren für die Fachpersonen Spannungsfelder und Dilemmata. Um damit umzugehen und bestehende Lücken zwischen Erwartungen und Ergebnissen zu verringern, werden verschiedene Bewältigungsstrategien gewählt. So können Fachpersonen beispielsweise zugunsten der Klientel Regeln biegen oder aber die Vorgaben rigide befolgen; sie können bestimmte Klienten priorisieren, oder sie können ihre Leistungen unter Abstrichen bei der Qualität standardisieren.
Eine Bewusstmachung der gewählten bzw. intendierten Coping-Strategien sensibilisiert für die bestehenden Verpflichtungselemente und öffnet den Blick für alternative Handlungsmöglichkeiten. Für den Umgang mit Dilemmata bietet sich auch das Tetralemma an: Mit diesem Schema lassen sich die Spannungsfelder als (vier) Positionen aufzeigen und in einem spezifischen Prozess neue Einsichten und Lösungen finden.
Dieser Beitrag dient somit einer Reflexion der Spannungsfelder in der Praxis des Kindes- und Erwachsenenschutzes und der möglichen Formen ihrer Bewältigung.
Subjects
H Social Sciences (General)
Publisher URL
Organization
Conference
KOKES Fachtagung 2022: 10 Jahre neues Kindes- und Erwachsenenschutzrecht: Was wurde erreicht? Was steht noch an?
Submitter
Domenig, Claudio
Citation apa
Domenig, C. (2022). In Spannungsfeldern von Verpflichtungen: Recht, Klientel, Profession, Ökonomie. KOKES Fachtagung 2022: 10 Jahre neues Kindes- und Erwachsenenschutzrecht: Was wurde erreicht? Was steht noch an? https://arbor.bfh.ch/handle/arbor/34088
