Notation und Ewigkeit in Symphonie No. 5 and Liberation Sonata for Fish

Die "Liberation Sonata for Fish" von Paik (1969) ist ein herausragendes Beispiel für das notationsbasierte Werk, das Paik nach seinem Umzug von Deutschland nach New York geschaffen hat. Die Absurdität des Werkes liegt in der Vorstellung, einen toten Fisch zu befreien, indem man ihn in sein natürliches Element entlässt - eine Handlung, die in einer Zeit, die von der Massenausrottung von Arten geprägt ist, eine dramatische Note bekommt. Ist das, was ich sehe, ein Beweis für eine unerfüllte Befreiung? Wer befreit und wer ist in Notwendigkeit der Befreiung? Oder ist die archivarische Bewahrung eine stillschweigende Metapher für die "Befreiung" des Fisches, der zu einem desintegrierten Exemplar in den archivarischen Falten eines hochkontrollierten Lebensraums, sowohl umwelt- als auch institutionell, geworden ist? In diesem Aufsatz verknüpfe ich Fragen zur Erhaltung mit einer Reflexion über die reiche Geschichte des Werkes.