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Digitalisierung. Hürden und Chancen für vulnerable Personengruppen (ProDigitAll)

URI
https://arbor.bfh.ch/handle/arbor/35918
Version
Published
Date Issued
2023-01
Author(s)
Hegedüs, Anna  
Domonell, Kristina  
Willener, Daniela  
Chiapparini, Emanuela  
Type
Report
Language
German
Abstract
Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren eine zentrale Rolle in unserer Gesellschaft eingenommen und hat Auswirkungen auf viele Bereiche des Lebens. Zugleich gibt es eine wachsende Kluft zwischen denjenigen Gruppen, die von den Vorteilen der Digitalisierung profitieren, und denjenigen vulnerablen Gruppen, die von ihr benachteiligt werden. Digitale Neuerungen in der Arbeitswelt, in der zwischenmenschliche Kommunikation und Interaktion, sowie im alltäglichen Leben beeinflussen diese. Neben Stolpersteinen bringt die Digitalisierung jedoch neue Möglichkeiten und Chancen hervor. Dabei ist der Zugang zu technischen Geräten, zum Internet, sowie die Kompetenzen zur Nutzung von digitalen Medien entscheidend.
Das interdisziplinäre Projekt «Digitalisierung – Hürden und Chancen für vulnerable Personengruppen» hat zum Ziel, die Chancen und Hürden der Digitalisierung insbesondere für Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen (z.B. Schizophrenie, schwere Depression oder bipolare Störung) und armutserfahrene Personen zu erörtern. Damit soll diesen Personengruppen die Nutzung von digitalen Medien und Informationen zugänglicher gemacht und angemessene Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und der Gesundheitsversorgung ermöglicht werden.
Das methodische Vorgehen besteht in einer systematischen Literaturrecherche, durch die Barrieren für die Nutzung und dem Finden von digitalen Informationen bei den genannten Personengruppen identifiziert und der Forschungsstand systematisch aufgearbeitet wird. In einem partizipativen Workshop mit Betroffenen und Fachpersonen aus den Bereichen psychische Gesundheit und Soziale Arbeit werden die Erkenntnisse der Literaturrecherche validiert und ergänzt sowie Unterstützungsmöglichkeiten für Betroffene skizziert. Der Fokus liegt auf dem aktiven Einbezug beider Personengruppen (Personen mit schweren psychischen Beeinträchtigungen und armutserfahrene Personen) in die Erarbeitung der Ergebnisse, was der Co-Konstruktionsstufe des User-Involvements von vulnerablen Gruppen entspricht (Chiapparini & Eicher 2019). Durch den Vergleich verschiedener Praxisfelder und den Einbezug verschiedener Personengruppen (betroffenen Personen und Fachpersonen) werden verschiedene Sichtweisen bearbeitet und das Verständnis für andere Sichtweisen gefördert.
Die Ergebnisse des Projektes zeigen, dass das Vorhandensein der Hardware sowie der Basis- und Selbstkompetenzen die Voraussetzung ist, um digitale Medien umfassend nutzen zu können. Die Nutzung und das Vorhandensein des Zugangs sind abhängig von der finanziellen Situation sowie den Fähigkeiten zur Bedienung, was auf Ungleichheiten und Ausschlussmechanismen hindeutet. Dies zeigt sich ebenfalls dadurch, dass statushöhere Onliner aufgrund schichtspezifischer Wissens- und Bedeutungsschemata stärker vom Internet profitieren. Nebst den genannten Voraussetzungen (Vorhandensein der Hardware, Geräte bedienen können, etc.) ist die Motivation der betroffenen Personen wichtig ist. Damit diese aufrechterhalten bleibt, muss die Nutzung digitaler Medien einen Mehrwert für sie bringen.
Zudem geht aus den Befunden hervor, dass den Fachpersonen eine zentrale Rolle der Unterstützung und Motivierung zukommt. Damit können sie Personen mit schweren psychischen Beeinträchtigungen und armutserfahrene Personen den Zugang zu digitalen Medien ermöglichen, Hemmschwellen abbauen und die selbstbestimmte Nutzung digitaler Medien fördern.
Gleichzeitig sollten Fachpersonen selbst ihr Wissen zu digitalen Medien ausweiten und ihnen, für ihre Arbeitsprozesse, bessere technische Ausstattungen finanziert werden. Ausserdem benötigen sie aufgrund hoher Arbeitsintensität oder/und Nichtabrechenbarkeit von Alltagsunterstützung im Bereich digitaler Medien, systematisches Wissen zu niederschwelligen Unterstützungsanbebote für ihr Klientel. Schliesslich zeichnet sich ergänzend zur Unterstützung durch Fachpersonen ebenso die Unterstützung durch Peers aufgrund deren Akzeptanz und Niederschwelligkeit als besonders nützlich.
Subjects
H Social Sciences (General)
R Medicine (General)
DOI
10.24451/arbor.18764
https://doi.org/10.24451/arbor.18764
Publisher URL
https://www.bfh.ch/de/forschung/forschungsprojekte/2022-102-592-767/#:~:text=Das%20Projekt%20%C2%ABDigitalisierung%20%E2%80%93%20H%C3%BCrden%20und,armutserfahrene%20Personen%2C%20digitale%20Medien%20und
Organization
Gesundheit  
Pflege  
Institut Kindheit, Jugend und Familie  
Innovationsfeld Psychische Gesundheit und Psychiatrische Versorgung  
Soziale Arbeit  
Publisher
Berner Fachhochschule BFH, Soziale Arbeit und Gesundheit
Submitter
WillenerD
Citation apa
Hegedüs, A., Domonell, K., Willener, D., & Chiapparini, E. (2023). Digitalisierung. Hürden und Chancen für vulnerable Personengruppen (ProDigitAll). Berner Fachhochschule BFH, Soziale Arbeit und Gesundheit. https://doi.org/10.24451/arbor.18764
File(s)
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Name

Bericht_ProDigitAll.pdf

License
Publisher
Version
published
Size

1.3 MB

Format

Adobe PDF

Checksum (MD5)

b6dc5eebb7492251dd9cae1674db9782

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