Wiederaufbau: Ein zentrales Handlungsfeld für transdisziplinäre Kooperation: Schlussbericht des interdepartementalen Forschungsprojekt der Berner Fachhochschule

Immer häufiger treffen zwei der wichtigsten Ursachen für den Bedarf an Entwicklungszusammenarbeit- Armut und soziale Ungerechtigkeit - mit denen der Humanitären bzw. Katastrophenhilfe zusammen. Armut und soziale Ungerechtigkeit sind mitunter die Folge von fehlenden Zugangschancen zu einer gesamtgesellschaftlichen Entwicklung, was wiederum die Ursache für neue Konflikte darstellen und den erneuten Bedarf an Entwicklungszusammenarbeit und Humanitären bzw. Katastrophenhilfe auslösen kann. Aus diesem Kreislauf ergibt sich eine erhöhte Dringlichkeit, die traditionell unterschiedlichen Logiken folgenden System der Humanitären Hilfe und der Entwicklungszusammenarbeit aneinander anzunähern, um die Basis zu einer nachhaltigen, gesamtgesellschaftlichen Entwicklung zu legen.
In diesem Bericht werden zentrale Empfehlungen erarbeitet, wie der Übergang von Wiederaufbauprojekten an Prozesse von Community bzw. Social Development (Amartya Sen, John Midgley, Cox/Pawar) besser gewährleistet werden kann.
Ein Transdisziplinärer Ansatz bietet zugleich das Potential, den Wissensaustausch innerhalb der Organisationen zu fördern. Die Entwicklung entsprechender transdisziplinärer Methoden kann zu einer Weiterentwicklung des Wissensmanagements in den Organisationen beitragen. Im Kontext von gestiegenem Zeit- und Kostendruck für die Organisationen kann dieses Wissen eine wichtige Grundlage bilden, um Handlungsspielräume zu nutzen, Interventionen zu begründen und Wirkungen von Interventionen nachzuweisen.