Ein pansonorer Concours. Beobachtungen zur dritten Szene von "L'Eternel Etranger" von Ivan Wyschnegradsky

Erstmals überhaupt wird das letzte musikdramatische Werk von Ivan Wyschnegradsky untersucht. Der russische Komponist schrieb es 1942 im besetzten Paris. "L'Eternel Etranger" ist ein vierteltöniges Bekenntniswerk, in dem Wyschnegradsky seine marginale Stellung in der Musikgeschichte selbstbewusst inszeniert. Im Fokus des Aufsatzes steht jene Szene, in der ein Concours am Konservatorium gespielt wird. Klassischer, romantischer, dodekaphoner und pansonorer Stil treten gegeneinander an. Letzterer steht für Wyschnegradskys eigene musikästhetische Position, die als kritischer Kommentar schon in die vorangegangenen Soli eingeflochten ist. Musikhistorischen Seltenheitswert hat dabei die Persiflage auf die Dodekaphonie und deren fehlende musikräumliche Dimension.