Singuläres Experiment oder Beginn eines Paradigmenwechsels?: Das Tonkünstlerfest 1982 auf der Suche nach »Berührungspunkten zwischen E- und U-Musik«

1976 beschloss der Schweizerische Tonkünstlerverein (STV), bei der Gestaltung der jährlich ausgerichteten Tonkünstlerfeste neue Wege zu gehen. Die üblichen Werkschauen von einiger Beliebigkeit wurden probehalber durch thematisch fokussierte Feste ersetzt. 1982 lautete das Motto »Berührungspunkte zwischen E- und U-Musik«. Der STV beschritt damit ungewohntes Terrain und arbeitete erstmals mit der Musiker-Kooperative Schweiz (MKS) zusammen, die insbesondere für (ganz oder teilweise) improvisierte Musik unterschiedlicher Genres zuständig war. Ein durchschlagender Erfolg, der ähnliche Projekte nach sich zog oder den STV gar unmittelbar motivierte, verhärtete Vereinsstrukturen aufzulösen? Nicht ganz. Das Unterfangen scheiterte letztlich an Verständigungsproblemen zwischen den Musiker:innen unterschiedlicher Sparten. Erst für das Tonkünstlerfest 1994 sollte der STV erneut mit der MKS zusammenarbeiten.

In 1976, the Swiss Musicians’ Association (STV) decided to break new ground in the organisation of its annual music festivals (Tonkünstlerfeste). These customary, somewhat arbitrary shows of works were replaced by thematically focused festivals on a trial basis. In 1982, the motto was “Points of contact between serious and popular music”, and the STV worked for the first time with the Musicians’ Cooperative Switzerland (MKS) that was responsible in particular for fully or partially improvised music in various genres. Was this a resounding success that led to similar projects or even directly motivated the STV to dissolve ossified structures? Not quite. This endeavour ultimately failed due to communication problems between musicians from different genres. It was not until the 1994 Tonkünstlerfest that the STV worked again with MKS.