Aufwertung von Schlachtnebenprodukten zu Fischfutter - Risikoanalyse und Verwendungsmöglichkeiten

Janssens, Thomas (21 November 2023). Aufwertung von Schlachtnebenprodukten zu Fischfutter - Risikoanalyse und Verwendungsmöglichkeiten In: Kreislaufwirtschaft im Ernährungssystem – vom Potenzial zur Umsetzung. BFH-HAFL, Online via MS-Teams. 21.11.2023.

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In den letzten Jahrzehnten hat die Aquakulturindustrie ein exponentielles Wachstum erlebt und bietet eine vielversprechende Lösung, um den steigenden weltweiten Bedarf an Fisch und Meeresfrüchten zu decken. In Europa ist der Aquakultursektor zu einem entscheidenden Bestandteil der Lebensmittelproduktion geworden und hat eine bemerkenswerte Expansion durchlaufen. Die Schweiz ist aktiv in der Aquakultur tätig, insbesondere bei der Aufzucht von Forellen und anderen Süsswasserarten, meistens karnivore Fische. Die rasche Expansion der Aquakultur, sowohl in der Schweiz als auch in ganz Europa, hat jedoch Bedenken hinsichtlich Nachhaltigkeit aufgeworfen, hauptsächlich in Bezug auf Futtermitteln. Eine zentrale Herausforderung besteht darin, dass Aquakultur sich auf nicht nachhaltiges Fischmehl und Fischöl als Hauptbestandteile in Fischfutter stützt. Diese Bestandteile werden oft aus wild gefangenen Fischbeständen gewonnen, was tiefgreifende soziale, wirtschaftliche und Umweltauswirkungen hat. Die weltweite Nachfrage nach Fisch steigt beträchtlich, doch damit die Aquakultur wachsen kann, muss die derzeitige Verwendung von Fischmehl erheblich reduziert werden. Die Nachfrage und die Preise steigen, und vor allem bei fleischfressenden Arten ist die vollständige Substitution von Fischmehl eine Herausforderung, da es mit schlechter Leistung und Gesundheit in Verbindung gebracht wird. Pflanzenproteine werden zunehmend in Fischfutterformulierungen verwendet, aber die Möglichkeiten sind aufgrund von schlechter Verdaulichkeit und Nährstoffmängeln im Vergleich zu Fischmehl begrenzt. Darüber hinaus sind pflanzliche Proteine in den letzten Jahren aufgrund steigender Preise und der Konkurrenz aus anderen Bereichen weniger interessant geworden. Tierische Proteine können für die kosteneffiziente Formulierung von Futtermitteln für die Aquakultur interessant sein. Nebenproduktmehle aus Schlachtbetrieben scheinen das grösste Potenzial zu haben. Sie ergänzen bestimmte pflanzliche Eiweissbestandteile sehr gut. Abfälle könnten minimiert und einige Nebenprodukte besser verwertet werden. Allerdings kann die Qualität der Rohstoffe variieren, und in Europa erschweren bestimmte rechtliche Beschränkungen die volle Nutzung dieser Möglichkeit. Nach dem Ausbruch von BSE hat die Europäische Union die Verwendung von verarbeiteten tierischen Proteinen vollständig verboten (EG Nr. 999/2001). Im Jahr 2013 wurde dieses Verbot teilweise aufgehoben (EG Nr. 56/2003), und die Verwendung von verarbeiteten tierischen Proteinen von Nichtwiederkäuern (Geflügel und Schweinen) der niedrigen Risikokategorie 3 wurde in Fischfutter wieder eingeführt. Der Verein EcoCircular Lyss Seeland wurde 2022 gegründet und versteht sich als offene Innovations-, Koordinations- und Kommunikationsplattform für die Entwicklung der Kreislaufwirtschaft mit dem Ziel, biologische Nebenprodukte aus der Verwertung von Schlachtnebenprodukten und der Lebensmittelverarbeitung vermehrt in Kreisläufen einzusetzen und Abwärme effizienter zu nutzen. Mit Centravo AG als Mitglied besteht die Möglichkeit, einen zentralen Zugang zu Nebenprodukten von Rind und Schwein zu erhalten. Dieser Bericht soll einen umfassenden Überblick über die Einführung von Rind- und Schweinefleischproteinen als nachhaltige Futterquelle für Zuchtfische geben. Durch die Untersuchung des komplexen Zusammenspiels von Lebensmittelsicherheit, Effizienz und wirtschaftlichem Potenzial sollen die Vorteile und potenziellen Herausforderungen dieses innovativen Ansatzes beleuchtet werden. Im Rahmen dieser Untersuchung werden die Sicherheitsaspekte der Verwendung von Nebenprodukten aus der Rinder- und Schweineschlachtindustrie in Fischfutter unter Berücksichtigung von Faktoren wie Kontaminationsrisiken, die Kontrolle von Pathogenen und allgemeine Standards für Lebensmittelsicherheit eingehend geprüft. Um diese Nebenprodukte verwerten zu können, müssen sie natürlich auch nützlich sein. Im zweiten Teil dieses Berichts wird untersucht, welche Teile von Schweinen oder Rindern verwendet werden können und welche Nährwerte und Vorteile sie haben. Die Fragen, die diese Studie versucht zu beantworten, sind die folgenden: - Welche Risiken bestehen bei der Verwendung eines solchen Futters für Fische im Hinblick auf die Lebensmittelsicherheit? - Gibt es Literatur zur Fütterung von Fischen mit Formulierungen, die Rind- und Schweinefleischproteine enthalten? Welche Auswirkungen hat ein solches Futter auf die Fische?

Item Type:

Conference or Workshop Item (Speech)

Division/Institute:

School of Agricultural, Forest and Food Sciences HAFL
School of Agricultural, Forest and Food Sciences HAFL > Agriculture
School of Agricultural, Forest and Food Sciences HAFL > Agriculture > Livestock and Horses

Name:

Janssens, Thomas

Subjects:

S Agriculture > S Agriculture (General)
S Agriculture > SH Aquaculture. Fisheries. Angling

Language:

German

Submitter:

Thomas Janssens

Date Deposited:

01 May 2024 10:22

Last Modified:

01 May 2024 10:22

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Uncontrolled Keywords:

aquaculture meat by-products risk

ARBOR DOI:

10.24451/arbor.21821

URI:

https://arbor.bfh.ch/id/eprint/21821

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