Kunz, Stefan; Bürgi, Matthias (9 September 2022). Die Wechselwirkung zwischen Landschaftsnarrativ und Landschaftsentwicklung: ein Werkstattbericht In: 3. Schweizer Landschaftskongress 2022: hin zu einer Landschafts-Kultur. Rapperswil-Jona. 8.-9. September 2022.
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Wie alle Landschaften wurde auch jene Adelbodens im Berner Oberland durch komplexe wirtschaftliche, politische, soziale, technologische und klimatische Transformationsprozesse beeinflusst. Eine zentrale Rolle spielten dabei die Menschen, welche die Landschaft durch unterschiedliche Praktiken an ihre Bedürfnisse anpassten. Die Entscheidungsprozesse, welche diesen Praktiken zugrunde liegen, werden massgeblich durch die individuelle Wahrnehmung der Landschaft geprägt. Diese Wahrnehmung formiert sich durch die Geschehnisse im Raum und dessen physische Beschaffenheit, aber insbesondere auch durch Überlieferungen von Geschichten und Bedeutungen, die mit der Landschaft verbunden und im kollektiven Gedächtnis gespeichert sind. Im SNF-Projekt «Mensch und Haus – Wohnen, Bauen und Wirtschaften in der ländlichen Schweiz» (2020-2024) wird deshalb folgenden Fragen nachgegangen: Wie veränderten sich die Bedeutungszuschreibungen der Landschaft Adelbodens in den letzten 300 Jahren? Welche Akteure, kulturellen Praktiken und historischen Transformationsprozesse waren dafür relevant? Welche Rolle spielen die historisch formierten Bedeutungszuschreibungen aus heutiger Sicht und mit Blick in die Zukunft? Mit welchen Theorien und Methoden kann der Bedeutungswandel integral erfasst werden? Die Untersuchung fokussiert dabei auf historische Brüche und Krisen, welche für die Wechselwirkung von Landschaftsnarrativ und Landschaftsentwicklung in Adelboden besonders interessant sind.