Proteinkonsum in der Schweiz – Auswertung des menuCH Datensatzes

Kopf, Katrin Annika; Walther, Barbara (2021). Proteinkonsum in der Schweiz – Auswertung des menuCH Datensatzes Schweizer Ernährungsbulletin, pp. 130-146. Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV 10.24444/blv-2021-0111

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Von Januar 2014 bis Februar 2015 wurde die erste nationale Ernährungserhebung menuCH durchgeführt. Die Daten dieser Umfrage dienten als Basis, um einen differenzierten Einblick in den Proteinkonsum der Schweizer Bevölkerung zu erhalten. Insgesamt konsumieren Männer 97.2 g deutlich mehr Protein als Frauen 69.7 g, auch bezogen auf das Körpergewicht (Männer: 1.23 g pro kg; Frauen 1.10 g pro kg). Bei beiden Geschlechtern konsumieren die jüngsten Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Altersklasse 18 – 34 Jahre) die höchsten Proteinmengen und die ältesten die niedrigsten Proteinmengen. Pflanzliche Proteine machen etwa ein Drittel der Proteinzufuhr aus, tierische Proteine zwei Drittel. Am meisten Protein wird aus Fleischprodukten aufgenommen, gefolgt von Milch und Getreideprodukten. Der Konsum von tierischen Proteinen nimmt bei Männern mit dem Alter ab, bei den Frauen bleibt er auf niedrigerem Niveau gleich. Bei beiden Geschlechtern wird in jüngeren Jahren signifikant mehr Protein aus Getreideprodukten aufgenommen. Vergleicht man die Klassen des Body-Mass-Indexes (BMI), zeigt sich ausser bei der Proteinaufnahme aus Fleischprodukten kein signifikanter Unterschied. Hingegen nimmt die Proteinmenge bezogen auf das Körpergewicht mit höherem BMI statistisch signifikant ab. Im Durchschnitt erreichen Frauen und Männer die Proteinempfehlung von 0.8 g/kg Körpergewicht (KG) (ab 65 Jahren 1.0 g/kg KG). Die Variabilität ist jedoch relativ gross: 26.8 % der Einzelpersonen erreichen die Empfehlung nicht. In der höchsten Alterskategorie (65 – 75 Jahre) konsumieren 48.5 % der Frauen und 51.8 % der Männer zu wenig Protein. Dies ist bedenklich, da es insbesondere für ältere Menschen sehr wichtig ist, auf eine adäquate Proteinzufuhr zu achten, um einem Muskelabbau entgegenzuwirken. 4.5 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nehmen mehr als 2 g/kg KG Protein zu sich, eine Proteinaufnahme, die zu gesundheitlichen Schäden führen kann, wenn sie über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten wird. Die Gesamtproteinaufnahme unterscheidet sich in den verschiedenen Sprachregionen der Schweiz nicht, hingegen gibt es signifikante Unterschiede für einzelne Lebensmittelgruppen.

Item Type:

Journal Article (Original Article)

Division/Institute:

School of Agricultural, Forest and Food Sciences HAFL
School of Agricultural, Forest and Food Sciences HAFL > Consumer-focused Food Production
School of Agricultural, Forest and Food Sciences HAFL > Consumer-focused Food Production > Food Process Technology and Sustainable Innovation

Name:

Kopf, Katrin Annika0000-0002-7443-7489 and
Walther, Barbara

Subjects:

T Technology > T Technology (General)

Publisher:

Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV

Language:

German

Submitter:

Katrin Annika Kopf

Date Deposited:

03 Dec 2021 09:05

Last Modified:

01 Nov 2023 09:09

Publisher DOI:

10.24444/blv-2021-0111

Additional Information:

Die Erlaubnis, diese Datei im ARBOR-Repository zu veröffentlichen, wurde eingeholt

Uncontrolled Keywords:

Proteine, Proteinkonsum, Schweizer Bevölkerung, Lebensmittelgruppen, menuCH, Alter, BMI, Geschlecht, Sprachregionen

ARBOR DOI:

10.24451/arbor.15887

URI:

https://arbor.bfh.ch/id/eprint/15887

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